[COLKURTZ]

DAS ROCKY MOUNTAIN SLAYER 2024 

Das Rocky Mountain Slayer wurde überholt und neu aufgelegt zum Jahr 2023, in Deutschland seit 2024 erhältlich. Die Grundausrichtung als Freerider wurde beibehalten.


Hier der Link zum Hersteller: RM Slayer

Lassen wir zunächst den Hersteller sprechen:
"Das Slayer stand ganz am Anfang der Freeride-Bewegung, und sein Erbe lebt weiter. Länger und slacker als je zuvor, erwartet dich eine Unmenge an Selbstvertrauen, wenn du hohe Bergtrails shreddest oder den Park unsicher machst."

Einsatzgebiet: 
Freeride

Federung: 
180mm hinten 
... mit 230x65 metrischem Einbaumaß des Dämpfers (gleiches Maß wie beim Vorgänger). Andere Einbaumaße werden weder vom Hersteller selbst angeboten, sowie soweit mir bekannt, in den diversen Foren diskutiert (Ansatz weniger Hub = 170mm hinten o.ä. Experimente). Jedoch experimentiert RM mit der vorderen Dämpferaufnahme - wenn in dem Bereich eine Alternative angeboten werden wird, könnte sich das auf die Kinematik, Geo und/oder den Federweg auswirken.
180mm bis 200mm vorne
...Standard sind 180mm Single Crown vorne. Eine Ausnahme bildet (im derzeitigen Portfolio) das A30 Park, dies kommt herstellerseitig schon mit 200mm Doppelbrücke. Beide Rahmen, Carbon und Alu, sind für Doppelbrücke freigegeben. Später unten dazu mehr: Gut denkbar wäre eine Verwendung einer 190er Single Crown Gabel (z.B. gibt es die ZEB als 190er). Sehr gut denkbar wäre auch die Verwendung einer Gabel mit nur 170mm Federweg - mein Händler fährt das so und konnte meine Überlegung zu einem Einsatz einer 170er positiv bestätigen (denn: per se hat das neue Slayer schon einen sehr flachen Lenkwinkel bekommen).
Kinematik
Das neue Slayer ist weniger progressiv als der Vorgänger, ebenso ist es weniger progressiv als das neue Altitude.

Rahmen:
Geometrie
Der Rahmen wurde Geo-mäßig im üblichen Rahmen modernisiert, also ein bisschen länger und flacher, jedoch ganz moderat! Das Slayer ist weiterhin kein Langholzlaster meinem Empfinden nach, wie vglw. viele heutige Enduros ausgerichtet sind. Wirklich signifikant ist der Lenkwinkel von 62.5 bis 63.3 Grad (29er mit 180er Gabel) sehr flach ausgefallen. 
Rahmenmaterial
Das Slayer gibt es als Alu- und Carbon-Version, wie gewohnt bezeichnet mit A bzw. C in der Modellbezeichnung. Als Rahmenset gibt es, Stand heute, nur das Slayer C in Carbon zu kaufen. Eine wirkliche Neuerung ist, dass der Hinterbau beim Carbon nun eben auch in Carbon gefertigt wird (+ Steifigkeit). Beim Vorgänger gab es noch einen Aluhinterbau. Ein Kofferraum kostet Gewicht, der Carbon Hinterbau spart Gewicht - das Rahmengewicht bewegt sich auf dem Niveau des Vorgänger Carbon. Meinen Slayer C Carbonrahmen in Größe L habe ich mit 3.110g gewogen ohne Dämpfer -. dies ist m.M.n. ein niedriges Gewicht für einen Rahmen dieser Kategorie. 
Kofferraum
Im Unterrohr oben gibt es, dem allgemeinen Trend folgend, einen Kofferraum. Die Plastikabdeckung wird eingehackt und magnetisch gehalten. RM liefert zwei Stofftaschen dazu, mit diversen großen Innenfächern für die Verstauung von verschiedenen Werkzeugen, Schlauch usw.
Steuersatz
Ist unverändert ein ZS44/ZS56. Einen Winkelsteuersatz oder spezifische Schalen zur Änderung des Reachs sind herstellerseitig nicht vorgesehen.
Ride4
Wie bei RM üblich gibt es beim Slayer auch die Ride Einstellungen, drehbare Einsätze der hinteren Dämpferaufnahme. Beim Slayer als Ride4 ausgeführt, sprich 4 verschiedenen Position, die sich auswirken auf a. die Geo von flach bis steil sowie b. verschiedene Dämpfercharakteristika (mehr progressiv oder mehr linear).
Kettenstrebe
Beim Alu nicht, jedoch beim Carbon erstmals gibt es eine verstellbare Kettenstrebenlänge. Der Unterschied sind 10mm und man damit die Wahl zwischen langem und kürzerem Radstand. Zur Änderung dreht man einfach beiderseitig die Einsätze, in denen die Achse hinten gelagert ist. 
Hintere PM Aufnahme
Die hintere PM Aufnahme ist spezifisch, es wird kein standardisierter PM Adapter verwendet. Diese PM Aufnahme kann und muss gedreht werden, wenn der Radstand geändert wird, um die Bremse korrekt zu positionieren. Anbei, es ist PM8, also für 200mm Bremsscheiben (kleiner geht nicht).
Laufradgröße
29 oder MX/Mullet - in jeder Rahmengröße. Bis Größe M kommt das Slayer werksseitig mit 27.5er Hinterrad.  Ab Größe L kommt das Slayer als reines 29er. Alle Rahmengrößen sind kompatibel und können als 29er oder Mullet aufgebaut werden. Dafür gibt es zwei verschiedene Swing-Links, dieser muss also getauscht werden (ca. 150 Euro).
Innenverlegte Leitungen
Bremse, Schaltung und Variostützen sind innenverlegt. Im Inneren sind Röhrchen/Kanäle einlaminiert, und zwar im Hauptrahmen wir auch in den Kettenstreben. Smart ist die Wahlmöglichkeit der Bremsleitung, der Kanal ist ein Stück weit offen mit einem Zugang über den Kofferraum. Man hat zwei Möglichkeiten und kann die Bremsleitung rechts oder links am Steuerrohr austreten lassen - für eine Montage der hinteren Bremse rechts oder links (also auch im sog. Motostyle). 

Design:
Das neue Slayer erinnert formal stark an seinen Vorgänger mit der charakteristischen Strebe zur Abstützung der vorderen Dämpferaufnahme. Zwei Rahmenfarben stehen zur Auswahl, ein schwarz metalic - grau matt (geht immer) oder ein dunkel-rot metallic - mint (polarisiert, gespaltene Meinungen dazu in div. Foren):

[COLKURTZ]

Zu meinem Slayer 2024

Ich habe mir vor ein paar Tagen das Slayer als sog. Slayer C Rahmenset geholt und mit meinem Wunschkomponenten ausgestattet. Ein paar kleine Änderungen wird es noch geben (oder hat es gerade eben: Dunkle Decals für die Gabel). 

Hier ganz grob ist meine Konfiguration:

• Dämpfer Fox DHX2 Factory (wie mitgeliefert), orange SLS gg. schwarze Fox Feder getauscht (Optik). Ein DVO Jade X liegt auch bereit und wird später mal getestet
  
• Gabel Fox 38 Performance Elite Grip2 mit 170mm Federweg (Geometrierechner ergibt: +0.4 Grad Lenkwinkel bei 170mm vorne; ggf. werde ich später auf 180mm traveln, mal schauen)
  
• Steuersatz CaneCreek 40
  
• Schaltung SRAM Eagle 12-fach mechanisch (X01 10-50T Kassette und Kette, GX Schaltwerk und Schalthebel)
  
• Kurbel Truvativ Carbon (30T) 170mm
  
• Bremse TRP DH-R (schwarz) mit 203er TRP Bremsscheiben vorne und hinten
  
• Sattelstütze BikeYoke Revive 160mm 
  
• Diverse Laufradsätze und Reifen, derzeit montiert ein neuer NOA 120K Command 30 Enduro mit WTB Bereifung
  

Optisch ist es ein sehr dunkles Fahrrad geworden, schwarz mit schwarz und dunkelgrau, stringent durchgezogen. Ein Kellerfoto zur Veranschaulichung - hübschere folgen:

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Meine Aufbauerfahrung

sowie ein paar Bewertungen und Überlegungen aus meiner Sicht. 
Anm.: Dies ist ein copy-paste meines Beitrages aus einem anderen MTB Forum.

1. Das Finish der schwarz-grauen Lackierung macht einen hochwertigen Eindruck. Ich bin gespannt, wie resistent sich der Lack zeigen wird (die Lackierung des Aluhinterbaus des Vorgängers war diesbez. schlecht). Meinen Rahmen habe ich komplett abgeklebt und mit Slappertape zusätzlich geschützt, Kettenstreben unten z.B. .
   
2. Das Rahmenset kommt ohne Steuersatz (ZS44/ZS56).
   
3. Das Rahmenset kommt mit Bash und Kettenführung (zweiteilig) von OneUp.
   
4. Die Kettenführung oben passte nicht zur Kettenlinie meiner SRAM Kurbel, zu weit außen stehend, hier musste ich etwas biegen, um es mit der Kette schleiffrei zu bekommen (Anm.: Alles richtig bei mir, DUB PF, sogar minimal dickere Spacer bei PF92 verwendet als vorgesehen um das Kettenblatt weiter nach außen zu bekommen (3 vs. 2mm), normale DUB Boost Kurbel, Kettenblatt mit 3mm Offset....alles passend für Boost und wie vorgesehen...).
   
5. Die Drehmomente waren alle passend von Werk aus. Bolzen und Lager sind gut geschmiert.
   
6. Jeder Rahmen, der eine interne Verlegung der Leitungen hat und einen Übergang zwischen Tretlager und Hinterbau besitzt, ist etwas tricky bei der Verlegung der Außenhüllen/Leitung. Man soll das beim Slayer mit ausgebautem Dämpfer machen. Ich empfehle von Anfang an auch das untere Hauptlager zu lösen, um vollen Zugang zu diesem Bereich zu erlangen sowie frei und sehr viel einfacher arbeiten zu können.
   
7. Leitungsverlegung innen, alle in Röhrchen geführt: Das Konzept ist grundsätzlich gut designed beim neuen Slayer. Smart ist die Wahlmöglichkeit im Bereich Kofferaum, die Bremsleitung entweder links oder rechts austreten zu lassen (Moto-Style). Bei meinem Rahmen war die Verlegung jedoch aufwendig, aufreibend (siehe 8. bis 10.):
   
8. Außenhülle für Variostütze (von vorne nach oben) war bei mir nur mit hohem Kraftaufwand zu verlegen und später zu positionieren.
   
9. Außenhülle für mechanische Schaltung (von hinten nach vorne) war nur mit höchstem Kraftaufwand zu bewältigen (hackt an mehreren Stellen). Hinzu kam bei mir, das der Ausgang am Steuerrohr schlecht und mit einem unmöglichen Winkel laminiert ist. Die Leitung steckte dort fest, konnte nicht geangelt oder rausgehebelt werden - ein Fail. Erst die Verlegung in Gegenrichtung (vorne nach hinten), wieder mit viel Kraftaufwand bis die Finger taub waren, brachte Erfolg.
   
10. Bremsleitung (von hinten nach vorne) war mit etwas Kraftaufwand zu verlegen.
    
11. Was zahlst Du für das Rahmenset derzeit? ....zur Orientierung: Wenn es stimmt, dann habe ich mein Rahmenset zum EKP erstehen können.
    
12. Mit 178/84 habe ich Rahmengröße L gewählt. Auf M habe ich mich unwohl und fehlplatziert gefühlt.
    
13. Mein L-Rahmen wurde mit 500lbs SLS Feder geliefert. Bei 90kg mit Ausrüstung kommt mir das ein wenig soft vor (wenn sich das bestätigt, wechsele ich auf 550lbs).
    

Wenn ich mich erinnere, wie geschmeidig und einfach eine Innenverlegung bei Yeti oder Santa Cruz funktioniert, dann wird mein Rahmen, der sich in ähnlich hoher UVP Region bewegt, zu mindestens diesbezüglich dem anzunehmenden Qualitätslevel nicht gerecht. Verallgemeinern würde ich das an Deiner Stelle jedoch jetzt noch nicht, vielleicht hatte ich Pech mit einem Montagsmodell / Ausreißer.

Übrigens: Ich konnte beide neuen Modelle antesten, Altitude vs. Slayer. Ich habe mich für das Slayer entschieden, weil ich weniger eine racelastige Ballerbude suche (Altitude). Das Slayer empfinde ich sogar alltagstauglicher (Tagestour), wendiger und agiler, besser geeignet, um auch technisches Kleinklein zu fahren. Das hätte ich nicht gedacht. Schließlich subjektiv: Wie schon das alte Slayer, es gefällt mir optisch weitaus besser als das Altitude mit dem geänderten, neuen Hinterbaudesign.

[Ben]

Richtig schöner Aufbau, herzlichen Glückwunsch zum sehr schönen Bike.

Kannst du etwas zur TRP Bremse sagen? Habe letztens eine im Warenkorb gehabt, aber die Recherche hat dann doch ergeben, dass sie zwar sehr modular ist, aber nicht die Kräftigste sein soll. Vor allem im Vergleich zu Hope Tech 4 und Hayes Dominion.

[COLKURTZ]

TRP Bremsen fahre ich ganz gerne. Mit der Quadiem mal angefangen, habe ich heute mehrere DHR Evo im Einsatz.

Es finden sich mehrere Vergleichstests, recht aktuell im Enduro Magazin. Rein labortechnisch haben Dominion und die neueste Hope etwas mehr maximale Bremskraft geliefert, das ist korrekt (Test: Spannweite grob 180NM bis 220NM, die TRP liegt bei ungefähr 200NM).
Ein paar Sachen sollten aber mitgedacht werden - und damit, wie bedeutend eine maximale Bremskraft zu priorisieren ist. Modulation, Standfestigkeit, Kraftaufwand spielen rein.....deswegen mag die die DHR:

Die DHR ist die Bremse mit der höchsten Sorglosigkeit.  Sie ist set and forget, einmal verbaut und entlüftet kann man die einfach fahren, ohne Rumfummeln zu müssen (Code: Kolben mobilisieren. Magura: Entlüften. Shimano: Druckpunktwandern. etc.).
Die DHR hat eine hohe Bremsleistung, wenn auch leicht unterhalb von diversen Magura, die ich habe.
Die Fingerkraft ist leider etwas höher als bei einer Code oder Magura.
Die Standfestigkeit ist hervorragend - die kann man hunderte Tiefenmeter prügeln, ohne dass sie zuckt oder muckt, darin sind andere Bremsen schlechter.
Die Modulation liegt zwischen Shimano (digital) und Magura.

Die Dominion A4 hatte ich mal kurz, zu kurz. Die würde ich vielleicht nochmal kaufen, mal schauen. Tests und Foren loben die Dominion in hohen Tönen.

[Ben]

Ja, ich habe von der Dominion auch viele positive Dinge gelesen. Hatte auch mal eine in der Hand, aber so wie du, auch wohl leider zu kurz. DOT-Befüllung ist etwas nachteilig, dazu die Ersatzteilversorgung, die eher mäßig ist.

Was mich aktuell nochmal interessieren würde, ist die Maven. Aber da ist der Preis noch zu hoch.

Habe noch ein paar Bilder zum 24 Slayer mitgebracht:












Alle von hier: https://www.vojomag.com/test-nouveaute-r...tremistes/

[Ben]

Sag mal, wo konntest du denn Altitude und Slayer probereiten? Ging das auch auf Trails oder nur im Flachen?

[COLKURTZ]

Antesten auf der Straße, keine Fahrt im Gelände

bei Bikeshop Freiburg (Altitude) und Tobsens World in Alzenau (Altitude und Slayer)

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[Ben]

Affengeile Bilder, vor allem dein 2.!

Was mich noch interessiert, die Penalty Box. Das ist noch die v1? Weil bei Pinkbike meinten sie, die wäre noch nicht gänzlich ausgeklügelt. Beim Altitude gibt es ja die PB v2, die wohl unproblematisch sein soll.

[COLKURTZ]

Kofferraum beim Slayer - ja, der beim neuen Altitude ist die neuere Version. Die vom Slayer ging zu Anfangs auch mal verloren, was ich so gelesen habe, RM soll aber mit stärkerem Magneten nachgebessert haben (?).

Ich brauche den Kofferraum bei keinem Bike, bin Rucksackfahrer.
Und beim Slayer ist das optisch nicht so schön gelöst, trägt ziemlich dick auf und wirkt ein wenig wie ein Fremdkörper

[Ben]

Gerade aufgeschnappt:

Wenn man eine Doppelbrückengabel ins 24er Slayer pflanzen möchte, dann sollte die Axle to Crown Höhe der Gabel nicht über 606 mm liegen. Das träfe auf eine 200 mm Boxxer 29" zu. 
Die aktuelle Fox 40 hat eine Einbauhöhe von 602 mm, das ginge also auch.

Rocky Mountain empfiehlt eine Installation der ODI Fork Bumper:
https://www.odigrips.com/products/downhill-fork-bumpers

Diese sind gegen Verdrehen durch eine Klemmschraube gesichert. Weitgehend.